Kognitive Interviews als Methode der Inhaltsvalidierung von Fragebogenitems zur Erfassung kognitiver Aktivierung im Englischunterricht der Grundschule (als open access verfügbar unter https://doi.org/10.62350/WYBS7986)
❓ Ausgangslage
Während der Konstruktion von Items in der Test- und Fragebogenentwicklung gilt es sicherzustellen, dass Personen aus der Zielgruppe die Items im intendierten Sinn verstehen. Bei komplexen Konstrukten wie dem der kognitiven Aktivierung besteht im Besonderen die Gefahr, dass Proband:innen Items missverstehen oder es ihnen schwerfällt, die zur Itembeantwortung notwendigen Informationen abzurufen. Dennoch wird die Prüfung des Itemverständnisses in vielen Forschungsarbeiten nicht explizit berichtet.
🛠 Methode
Wir haben unsere neu konstruierten Items mit 39 Grundschüler:innen der Jahrgangsstufe 4 und 9 Englischlehrkräften in kognitiven Interviews getestet. Mittels skalierend-strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse haben wir herausgearbeitet, welche Aspekte das Itemverständnis erschweren und wie viele Items von den Proband:innen im intendierten Sinn verstanden wurden.
❗ Befunde und Implikationen
In beiden Proband:innengruppen wurden jeweils über die Hälfte der Items missverstanden. Gleichzeitig konnten aus den Verständnisschwierigkeiten der Proband:innen, die sich in den Interviewdaten dokumentierten, Strategien zur Itemüberarbeitung abgeleitet werden. Kognitive Interviews bilden einen vielversprechenden Ansatz zur Validierung neu konstruierter Items.
